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photo by Sebastian Sachphoto by Sebastian SachDie Musikerlegende Carl Carlton betitelte ihn als „DEN Song Poeten Deutschlands“! Wie recht er damit hat! Wer einmal mit der Musik von Gregor Meyle in Berührung kommt, der kann sich dieser nicht mehr entziehen. Es sind die melodischen und emotionalen Songstrukturen, gepaart mit teils autobiographischen, mal kritischen, mal humorvollen Texten, die einen Gregor Meyle Song ausmachen. Der in Backnang bei Stuttgart geborene Gregor startete seine Karriere in diversen Schüler- und Rockbands. Musik war von jeher ein fester Bestandteil in seinem Leben. So jobbte er in einem Gitarrenladen und gab Gitarrenunterricht, ehe er als Tontechniker für Musikgrößen wie Sascha oder Sarah Connor  arbeitete. Viele kennen Gregor Meyle noch als Teilnehmer bei Stefan Raabs Casting-Show „SSDSDWEMUGABRTLAD“, in der am10.01.2008 im Finale zwar der Schweizerin Stefanie Heinzmann unterlag, das Publikum während der einzelnen Shows jedoch mit seinen deutschsprachigen, selbstkomponierten Songs begeistert hat. Sein Debütalbum „So soll es sein“, welches am 28.03.2008 erschien, stieg bis auf Platz 8 der deutschen Charts ein. Der gleichnamige Titelsong erschien übrigens auch auf dem Soundtrack des Films „Der Rote Baron“ von Nikolai Müllerschön. Inzwischen hat Gregor sein eigenes Musiklabel „meylemusic“ gegründet und veröffentlicht am 16.04.2010 sein zweites Album „MeylenweitTrotz Promo-Stress fand Gregor Zeit für ein kurzes Interview, welches zeigt, wie wichtig dieses zweite Album für ihn ist. Doch lest selbst und begebt Euch auf eine musikalische Reise...

 

Markus Franzen: Hallo Gregor! Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Du steckst momentan mitten in den Vorbereitungen zur Veröffentlichung Deines zweiten Albums "Meylenweit". Wie geht es Dir zur Zeit?

Gregor Meyle: Es ist eine aufregende Zeit und es ist wahnsinnig spannend verschiedene Entwicklungen zu beobachten. Ich bin ein positiver Mensch und bin glücklich nun einige Meylensteine hinter mir gelassen zu haben. Ein bisschen Muffe hab ich schon, aber wer nichts wagt der nicht gewinnt!

Markus Franzen: Die Entstehung des Albums "Meylenweit" war ein regelrechtes Abenteuer. Im Rahmen eines Konzertes hattest Du darüber gesprochen, dass Du bei 29 Plattenfirmen vorstellig geworden bist, mit dem Ergebnis, dass das Album doch in Eigenregie und durch private Vorfinanzierung entsteht. Dein Debüt im Jahr 2008 stieg bis auf Platz 8 der deutschen Charts. Verliert man da nicht den Glauben an die deutsche Musikindustrie?

Gregor Meyle: Die Plattenindustrie reagiert meistens nur auf Nachfrage. Und solange es genug Leute gibt, die sich lieber berieseln, anstatt berühren lassen, wird es immer schwierig bleiben, sich als Jemand, der was zu sagen hat, zu etablieren.

Markus Franzen: Da hast Du Recht. Ich finde es schade, dass die Musikindustrie anscheinend mehr Wert auf Quantität, als auf Qualität legt. Welche Erwartung knüpfst Du an "Meylenweit"?

Gregor Meyle: Na ja, das Album hätte auch" alles auf eine Karte" heißen können. Ich hoffe einfach nur, dass es weitergeht!

Markus Franzen: Müssen sich die Fans Sorgen machen, wenn Du Dein gesetztes Ziel nicht erreichst, oder kannst Du als Plattenboss nun beruhigter zu Werke gehen?

Gregor Meyle: Wenn jeder der bereits ein altes Album besitzt, sich ein neues kauft, bin ich der glücklichste Mensch auf Erden!

Markus Franzen: Gibt es eine bestimmte Marketingstrategie wie Werbung im Radio, eine Vorabsingle, Fernsehauftritte oder hast Du vielleicht ein Streetteam, welches für Dich fleißig die Werbetrommeln rührt?

Gregor Meyle: Wir machen alles, was uns weiter bringt. Können jede Hilfe gebrauchen.

Markus Franzen: Könntest Du Dir evtl. vorstellen, Musik ohne Plattenfirma bzw. einen Vertrieb zu machen, sprich Deine Musik im Eigenvertrieb via Internet als CD oder mp3 veröffentlichen?

Gregor Meyle: Man muss so oder so ein Label gründen um Rechte und Vertrieb zu koordinieren. Was bringt es dir eine wunderschöne Platte zu machen, wenn niemand weiß, dass es sie gibt.

Markus Franzen: Einige Kritiker hatten Dir vorgeworfen, dass Dein Debüt-Album zu glatt und ohne Ecken und Kanten produziert wurde und nicht den Gregor Meyle widerspiegelt, wie man ihn live kennt. Inwieweit unterscheidet sich das neue Album vom Erstlingswerk?

Gregor Meyle: Ich brauchte Zeit um mich zu entwickeln und man hört nie auf damit. Ich glaube, dass wir jetzt einen großen Schritt weiter, aber noch lange nicht am Ende sind!

Markus Franzen: Im Oktober des vergangenen Jahres hattest Du mir erzählt, dass das neue Album 13 Stücke umfassen wird und mir das Album-Cover sehr bildlich beschrieben. Auf dem Cover sollte ein Junge mit einer Akustikgitarre zu sehen sein, der sich zu Fuß auf den Weg macht, einen meylenweiten Weg zurückzulegen. Eigentlich recht passend zum Albumtitel „Meylenweit“. Die Idee wurde verworfen, da Du, wie beim Vorgängeralbum, das Cover zierst. Warum kommt das Album nun mit einem anderen Cover als geplant auf den Markt?

Gregor Meyle: Weil mich viele Menschen nur anhand meines Gesichtes wieder erkennen. Wenn ich mal ne dicke Nummer bin, is das auch egal. Meine Musik, mein Gesicht!

Markus Franzen: Die Marketingstrategie klingt durchdacht und einleuchtend. Du hast Recht, im Vorübergehen wird der Musikkonsument eher auf ein Album aufmerksam, wenn er darauf ein bekanntes Gesicht erkennt. Gregor, in diversen Downloadportalen wurde die  E.P. "Gregor Meyle & Band live“ veröffentlicht. Ist eine derartige weitere Veröffentlichung im Zuge der „Meylenweit-Tour“ mit neuen Songs geplant?

Gregor Meyle: Na ja wenn wir vernünftiges Material haben, denke ich macht es Sinn so etwas als Download wieder anzubieten.

Markus Franzen: Was hälst Du im allgemeinen von mp3-downloads? Ich spreche hier natürlich vom legalen Erwerb! Könntest Du Dir vorstellen, irgendwann einmal nur noch mp3 Alben zu veröffentlichen? Ich würde es schade finden, da ich immer gerne in den Booklets stöbere.

Gregor Meyle: Jeder Künstler fände es schade, es ist aber sehr genial, schnell auf legale Weise an tolle Musik ran zu kommen.

Markus Franzen: Ich persönlich bin ein großer Fan von Schallplatten und fand es sehr schade, dass Dein erstes Album nicht auf VINYL erschienen ist. Kann man zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Veröffentlichung auf dem "schwarzen Gold" rechnen?

Gregor Meyle: Das wird auch erst passieren wenn ich mal ne dicke Nummer bin. Angebot nach Nachfrage, für ein paar Liebhaber ist das zu kostenintensiv...

Markus Franzen: ...Schade...

Gregor Meyle: ... obwohl ich das schmeichelnd und aufwertend fände!

Markus Franzen: Nun, dann bleibt zu hoffen, dass viele Deiner Fans nach Vinyl verlangen. Apropos Fans: Gregor, mir ist aufgefallen, dass Du Dir immer sehr viel Zeit für Deine Fans nimmst. Selbst nach Konzerten erfüllst Du geduldig Autogramm- und Fotowünsche. Auch wir beide hatten immer wieder musikalisch tiefgehende Gespräche geführt. Die Bindung zu Deinen Fans scheint Dir sehr wichtig?

Gregor Meyle: Ich finde es beeindruckend, dass wildfremde Menschen auf unser Konzert kommen und sogar Eintritt dafür bezahlen. Ich habe die größte Demut vor meinen Fans, sie ermöglichen mir dieses Leben und ich versuche sie glücklich zu machen !

Markus Franzen: Welche Musik hörst Du privat? Ich habe gehört, dass unter deinen Faves auch Jamie Cullum, einer der aufgehenden Sterne am Jazzhimmel, ist. Er ist ebenfalls ein genialer Musiker. Vor Jahren hatte ich das Glück ihn in einem kleinen Club in Köln live zu sehen.

Gregor Meyle: Ich bin großer Fan von ihm, als Tontechniker hatte ich sogar mal die Ehre ihn zu mischen. Ein Jahrhunderttalent, der sich immer wieder neu erfindet. Auch John Mayer und Amos Lee gehören zu meinen Lieblingen.

Markus Franzen: Ja, Amos Lee finde ich auch klasse. Kurz nachdem er bei dem renomierten Jazz-Label Blue-Note unterschrieben hatte, hatte ich das Glück diesen Ausnahmemusiker in Düsseldorf live zu erleben. Gregor, Du hörst ja doch mehr Jazzmusik als ich angenommen habe. Kannst Du als deutschsprachiger Singer-Songwriter mit Jazzmusik überhaupt etwas anfangen?

Gregor Meyle: Ich liebe Jazzmusik, ich habe keine Ahnung davon, aber sie inspiriert mich ungemein.

Markus Franzen: Lieber Gregor, ich danke Dir sehr herzlich für dieses Interview. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit. Mögen sich all Deine Erwartungen, die Du an "Meylenweit" knüpfst erfüllen.

Gregor Meyle: Vor mir lagen zwei Straßen, ich entschied mich für die am wenigsten begangene.
Und genau das machte den Unterschied ! (- Robert Frost)